Im Gespräch mit Franz Schmaus, dem Gründer des Myko Troph Instituts für Ernährungs- und Pilzheilkunde
Die Heilkraft der Pilze ist im asiatischen Raum seit über 4000 Jahren bekannt. Hierzulande ist die Mykotherapie (Pilzheilkunde) noch eine recht junge Disziplin. Doch das Interesse daran wächst. Dies nicht zuletzt durch den unermüdlichen Einsatz des von dem Agrarwissenschaftler und Pilzexperten Franz Schmaus gegründeten Myko Troph Instituts.
Im hessischen Limeshain gelegen, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Mykotherapie u.a. durch Heilpraktiker - Schulungen als Naturheilverfahren in Europa zu etablieren.
Verwenden Sie nur asiatische Pilzsorten wie Reishi und Shiitake oder kann man auch zum Beispiel mit Champignons Heilwirkung erzielen?
Das kann man auch. Der Champignon beispielsweise hat sehr viele Aromatase-Hemmer. Er wäre ideal für die Ernährung bei Prostata- oder Brustkrebs. Das heißt, wenn es sich um hormonabhängige Krebsarten handelt, kann damit der relative Östrogen-Überschuss reduziert werden.
Verwendet man per se immer das Pulver vom ganzen Pilz oder kann man sie auch frisch mit der täglichen Nahrung essen?
Champignons können Sie natürlich grundsätzlich dünn gehobelt zum Beispiel in den Salat geben. Wichtig ist, ihn nicht zu erhitzen, denn dadurch zerstören Sie den Glykoproteinfaden und die Enzyme gehen kaputt. Deshalb den Pilz immer roh essen und frisch muss er natürlich auch sein. Wegen der Haltbarkeit werden in Supermärkten allerdings immer geschlossene, noch nicht ausgereifte Pilze angeboten, deren Inhaltsstoffe sich noch nicht voll entfalten konnten. Das gilt für alle Pilzsorten, auch diejenigen, die Sie im Bioladen bekommen.
Pilze sind keine Akutmittel. Sie sind nur für eine längerfristige Therapie geeignet.Pilze sind keine Akutmittel. Sie sind nur für eine längerfristige Therapie geeignet.
Claudia Hötzendorfer
