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Charles Kunow über die Herausforderung des Lebens in Gemeinschaft

Seit vielen Jahren leitet er das Seminarhotel Jonathan am Chiemsee, leitet an zur Selbstverantwortung in Workshops und Wüstenretreats. Gerade hat er sein erstes Buch veröffentlicht. Mit Charles Kunow sprach Christian Salvesen.

Charles, wie ist die Situation für dich aktuell? Was sind deine Aufgaben und Herausforderungen?
Es geht darum, wie es mit dem Seminarhotel Jonathan weitergehen soll. Können wir auf ein neues Niveau kommen, wo wir nicht mehr aus vergangenen Verletzungen heraus agieren, sondern die Verantwortung für unser Leben jetzt übernehmen? Zur Zeit diene ich immer wieder als Projektionsfläche, und das darf sich ändern.   

Das scheint ein generelles menschliches Problem zu sein. An vielen Schauplätzen auf der Welt verschärfen sich die Konflikte, weil eine Seite der anderen Vorwürfe macht und offensichtlich nicht bei sich selbst mit der Veränderung beginnen will. Siehst du das ähnlich?
Ja, das ist die Angst vor dem „Sein in Liebe“. Angst davor, offen und verletzlich zu sein. Wie ist das denn mit der Liebesbeziehung: Würde der islamistische Krieger die ihm im Paradies versprochenen Jungfrauen jetzt schon bekommen, würde er wahrscheinlich keinen Krieg mehr führen wollen. Er hätte genug damit zu tun, sich um „seine“ Frauen zu kümmern. Deshalb immer die Frage: Wo ist die Ursache des Konfliktes? Sie liegt meist weit in der Vergangenheit und nicht im Jetzt.

Ich habe Lust, mit Menschen auf dem Weg des Erwachens weiterzugehen. Dazu braucht es diese Bereitschaft bei den Weggefährten. Wenn das klar und deutlich wird, dann ziehen sich einige zurück und sagen: „Lass die mal machen“, und andere stellen Forderungen, die nicht dem Prinzip des Austausches von Geben und Nehmen entsprechen. So entstehen wieder getrennte Lager: auf der einen Seite der verantwortliche Geschäftsführer, der dafür zu sorgen hat, dass die Qualität und die Zahlen stimmen, auf der anderen Seite Mitarbeiter, die jammern, dass sie zu wenig kriegen. Da müssen wir in unserer Unbewusstheit noch einiges aufarbeiten. Das Bewusstsein für die Balance von Geben und Nehmen ist Voraussetzung für gedeihliches Zusammenwirken.

Christian Salvesen

FOTO: Charles Kunow privat

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