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Sonne und Neptun im Zeichen Fische

Am Ende ihres Umlaufs durch den Tierkreis wechselt die Sonne ins Zeichen Fische, wo die subtilen Energien des 12. astrologischen Prinzips besonders aktiviert werden. Da werden unsere Antennen empfänglicher für feinstoffliche und geistige Einflüsse und wir reagieren im Stress und in belastenden Situationen sensibler und emotionaler. Wo wir Wunschdenken, Täuschung oder Illusion unterliegen, erwartet uns neben Ent-Täuschung auch Ernüchterung.

Diese Sonnenstellung wird aktuell zusätzlich vom Planeten Neptun intensiviert, der sich seit 2012 und bis 2025 als Herrscher im Zeichen Fische in seiner wirkungsvollsten Phase befindet.

Mystik und Gipfelerlebnisse in einer Zeit von Sonne und Neptun im Zeichen Fische

Der Eintritt der Sonne ins Zeichen Fische (um den 19./20. Februar) bildet den natürlichen Abschluss ihres Umlaufs. Hier wird sich zeigen, ob wir aus den Erfahrungen des bisherigen Kreislaufs (von Widder bis Wassermann) Erkenntnisse ziehen können. Wenn wir uns auf diese Selbstreflektion einlassen, kann jeder Sonnenumlauf zur persönlichen Entwicklungsreise werden, indem reflektierte Erfahrungen für künftige Zyklen förderlich sind. Weichen wir der unbequemen Analyse jedoch lieber aus, überlassen wir das Bilanzieren und die weitere Arbeit unserem Unbewussten. Es muss dann stellvertretend für die notwendigen Aufgaben sorgen.

Die Impulse des 12. astrologischen Prinzips (Fisch, Neptun, Haus 12) gründen jenseits von Zeit und Raum und konfrontieren uns deshalb mit Immateriellem, mit universellen Zielen. Ob wir im entscheidenden Moment darauf eingehen, ist dann weniger ein Wollen als vielmehr ein Müssen! Und je nach Erkenntnisfähigkeit wird sich das Erfahrene irgendwo zwischen Gipfelerlebnis und Absturz abspielen.

Unbewusst in der Lernsituation

Im unbewussten Erleben stehen wir verstandesmäßig schwer einzuordnenden Situationen gegenüber. Wir machen Erfahrungen, die uns unklar oder rätselhaft erscheinen. Unsere tiefe Verhaftung im Irdischen hindert uns nämlich daran,  ns auf schwer Erklärbares und Numinoses einzulassen. Die universelle Kraft findet jedoch im Energiefeld von Fische ideale Bedingungen, um uns über das Unbewusste subtil in die passenden Problemstellungen hineinzumanövrieren. Als  schleichende Prozesse angelegt, erkennen wir darum erst dann halbwegs was mit uns geschieht, wenn wir bereits mitten drin stecken!

Auf unterschiedliche Arten werden wir über die empfänglichere rechte Gehirnhälfte neptunisch durchdrungen, an Schwachstellen, da wo wir leicht angreifbar und verletzlich sind. Das kann im physischen, psychischen oder mentalen Bereich geschehen, aber genauso gut verschiedene Ebenen zugleich treffen. Schwächungen des Körpers, instabiles Immunsystem, labiles Nervenkostüm, mentale Überforderungen und Grenzerfahrungen werden entsprechend ungewohnte Reaktionen hervorrufen. Das bedeutet, wir werden dünnhäutiger, melancholischer, ängstlicher, sind weniger konzentriert, leicht vergesslich und ungewohnt fehleranfällig – und vor allem reagieren wir emotionaler.

Wir müssen in Lebensbereichen Kontrolle abgeben, die uns (zu?) wichtig sind. Beim Willen, in der Gefühlswelt, im Denkvermögen und zunehmend im Selbstwert zeigen sich Ermüdungserscheinungen. Aber erst die zunehmende Hilflosigkeit durch Schmerz, Leid und Machtverlust machen uns so weit durchlässig und empfänglich, dass wir bereit werden, alte Strukturen, Formen, Gedankengänge, überhöhte Erwartungen und Ideale aus der Erstarrung zu lösen.

Die primäre Reaktion auf die aufkommende Frustration und das wachsende Unbehagen ist leider oft der bequeme (verordnete) Griff zu irgendwelchen Substanzen oder wir versuchen das unruhestiftende Unbewusste mit dem „Geist aus der Flasche“ zu besänftigen. Im Gefühl dieses Ausgeliefertseins verfallen wir auch schnell in die Opferrolle, denn als Leidgeprüfte ist uns das Mitleid anderer ja ziemlich sicher.

Schließlich fragt sich also: Wann werden wir so durchlässig, dass wir in diesen weltlichen Projektionen die verborgenen höheren Absichten und Botschaften dieser universellen Intelligenz durchschauen und erkennen? Jene Absichten, die alle zu Einhalt, Besinnung, Rückzug oder zur geistigen Rückverbindung (lat. religio, abgeleitet Religion) drängen…

Intuitive Einsicht und bewusste Erkenntnis

Im bewussteren Umgang mit der Fische-Bilanz ist uns die eigene universelle Verwurzelung schon näher und wir akzeptieren weitgehend die göttliche Natur unserer Seele. So ist uns bewusster, dass unser Dasein von weit mehr als irdischen Einflüssen und sinnlich Erfassbarem bestimmt wird. Mit mehr Offenheit sind wir vergleichsweise empfänglicher für Erfahrungen mit der unsichtbaren Welt und dem Jenseitigen (vgl. VISIONEN 11/2014: Jenseits der Schwelle Saturns). Dann lassen wir intuitive Einsichten oder visionäre Erkenntnisse auch in unserem Alltag vermehrt zu, so dass die feinen Impulse in spontanen Ideen und Blitzgedanken ihren schöpferischen Niederschlag finden können.

Es muss nicht das mystische Gipfelerlebnis sein, um unser Bewusstsein und künftiges Verhalten zu beeinflussen. Doch spielt die erhöhte Wahrnehmungs- und Erkenntnisfähigkeit unbestritten eine zentrale Rolle, wenn wir überholte  Strukturen und Verkrustungen opfern müssen, um uns auf die Realität des Unfassbaren, Mystischen und Numinosen einzulassen.

In gesteigertem Bewusstsein achten wir nicht länger nur auf Gipfelerlebnisse. Wir akzeptieren auch Stagnation und zyklische Wechsel und Veränderungen als lebensnotwendige Prozesse. Diese Erkenntnis ist die Grundbedingung dafür,  uns auf Lebensund Alterungsprozesse einzulassen. Wir finden auch leichter die individuell sinnvollen Aktivitäten zwischen Außenwelt und Rückzug, den unverkrampfteren Umgang mit den irdischen und universellen Realitäten; zudem werden wir gelassener, wo es um das eigene Leben und die eigene Sterblichkeit geht.

Reif werden durch Leid

Die heilige Teresa von Ávila ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie schmerzvolle Lebenserfahrungen immer wieder mystischen Einsichten vorangehen. Offenbar müssen wir immer wieder tief hinabsteigen und einiges an Leid ertragen, bevor wir wirklich erkenntnisfähig und reif genug werden für höhere Einsichten! Schon mit sechzehn Jahren erkrankte Teresa von Ávila ernsthaft und musste eine todesähnliche Starre überstehen und war später erneut drei Jahre lang gelähmt. Krankheiten an der Todesschwelle, im Koma, und schwere innere Kämpfe um den Lebenssinn ließen diese Frau in tiefste Abgründe blicken. Nach schwersten Lebenskrisen, nach Konflikten, Entbehrungen und massiven Schwierigkeiten erfuhr sie erst im Alter von 39 Jahren die mystischen Gipfelerlebnisse, die ihr den Weg zur großen Heilerin öffneten.

Andere Beispiele für geistig-spirituelle Ausnahmesituationen sind die zahlreichen, heute gut dokumentierten Nahtoderfahrungen von Menschen, die in einer Extremsituation die Schwelle Saturns überscheiten durften. Diese  Grenzerfahrung führt oft zu einem unerwarteten Quantensprung im Bewusstsein, der das weitere Leben in neuem Licht erscheinen lässt und den künftigen Lebensweg entscheidend prägt.

Kollektives Ringen um Bewusstheit

Den universellen Druck von Neptun können wir auch auf kollektiver Ebene verfolgen. In seinem 165 Jahre dauernden Zyklus steckt Neptun nun im Zeichen Fische ebenfalls in der Bilanzierungs-Phase! Die täglichen Nachrichten aus aller Welt zeigen leider ein Bild, bei dem das kollektive Unbewusste in seinem Drang nach Erkenntnis und Bewusstsein global einen schier aussichtslosen Kampf gegen verhärtete Strukturen und irreführende Ideale führt.

Paul Gillmann

Paul Gillmann, 1950-2021 in Bern (CH) geboren, arbeitete als astrologisch-psychologischer Lebenscoach.

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