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Kraft des Mondes

Im Gespräch mit Helga Föger

Kein anderer Himmelskörper beeinflusst die Vorgänge in der Natur so sehr wie der Erdtrabant. Er ist dafür verantwortlich, dass sich Flora und Fauna im ständigen Wandel befinden und auch der Mensch von seiner Kraft profitieren kann. Wie, das verrät die Expertin in Sachen Mond Helga Föger.

Wie sind Sie selber auf das Mondwissen gekommen?

Die Zusammenhänge zwischen den kosmischen Einflüssen des Mondes und dem Leben auf unserer Erde bewegen mich schon seit meiner Kindheit. Angeregt wurde ich dazu von Bauern und Forstleuten meiner Heimat Tirol, die noch über  jenes uralte Wissen verfügten, das – seit Jahrhunderten überliefert – einen großen Teil ihres täglichen Denkens und Handelns bestimmte. Viele von ihnen wissen auch noch heute um die Wirkung des Mondes auf die Natur und wenden  dies ganz bewusst bei ihrer Arbeit in Haus und Hof, im Garten, auf dem Feld und bei der Forstwirtschaft an. Aussaat und Ernte, Düngung und Pflege, Tierzucht und Holzeinschlag richten sich nach den wechselnden Mondphasen und nach  der Stellung des Erdbegleiters, wie wir den Mond auch nennen, in den Zeichen des Tierkreises.

Diese Erfahrungen haben mich fasziniert, und ich versuchte fortan, so viel wie möglich über ihre Ursprünge und ihre praktische Anwendung herauszubekommen. Bei meinen Studien, die ich immer wieder in der Praxis überprüfte und mit  den Erkenntnissen anderer verglich, bestätigte sich zum Beispiel, dass das Wachstum verschiedener Pflanzen eindeutig von den unterschiedlichen Mondphasen beeinflusst wird und dass der Erfolg vieler Pflegearbeiten, wie Bewässerung,  Düngung, Jäten oder Ungezieferbekämpfung, ganz wesentlich vom richtigen Zeitpunkt abhängt, der wiederum vom Stand des Mondes bestimmt wird.

Warum findet das Wissen um die Kraft des Mondes und die Anwendung  desselben immer mehr Anhänger?

In unserer schnelllebigen, ja zuweilen hektischen Zeit verspüren viele Menschen den Wunsch innezuhalten, sich zu besinnen, ihr Leben wieder mehr mit den natürlichen Abläufen zu „synchronisieren“. Der Mond mit seinen verlässlichen  Rhythmen – den Mondphasen – und seinen regelmäßig wechselnden Einflüssen beim Lauf durch den Tierkreis bietet dafür eine sehr gute Orientierung.

Welche Rolle könnte die Sensibilisierung für den Einfluss des Mondes auf verschiedenste Bereiche des Lebens in der heutigen Gesellschaft und Kultur spielen?

Bei meinen Studien, bei Vorträgen und Seminaren muss ich immer wieder erfahren, dass dieses Wissen um die sanfte Kraft des Mondes verloren zu gehen droht. Es wurde in der jüngeren Vergangenheit durch einen – wie ich meine – blinden Glauben an die scheinbar unfehlbare Kraft der Technik und Chemie verdrängt. Um welchen Preis das erreicht wurde, beginnt man heute zu begreifen. Die geschundene Natur reagiert mit Verweigerung, die zerstörte Umwelt lässt  uns um unser Weiterleben fürchten. Es ist daher höchste Zeit zum Umdenken, zum Handeln. Immer mehr Menschen begreifen das. Sie wissen auch, dass man dabei nicht auf die Errungenschaften der modernen Technik verzichten soll  und kann, sondern dass man sie im Einklang mit den natürlichen Prozessen mit Maß und Verantwortung einsetzen kann – ja, muss.

Dazu ist die Kenntnis der biologischen Rhythmen, die auch und vor allem durch den Einfluss des Mondes bestimmt werden, unverzichtbar. Verantwortung für unsere Umwelt tragen wir alle, und jeder von uns kann zu einer gesunden  Umwelt beitragen – im Haushalt, bei der Arbeit, in der Freizeit. Auch dabei kann und soll das Wissen um die Wechselwirkungen zwischen Mond und Natur Helfer und Ratgeber sein.

Das Mondwissen gilt allgemein als „Erfahrungswissen“. Wie stehen denn Wissenschaft und Forschung dem Thema gegenüber?

Dass der Mond wirkt, dass er in Abhängigkeit von seiner Phase und seiner Stellung im Tierkreis Einfluss auf die gesamte Natur – und damit auch auf uns Menschen – nimmt, das bestreitet heute kaum jemand ernsthaft. Dafür sprechen die  jahrhundertealten Erfahrungen ebenso wie ganz praktische Ergebnisse, die jederzeit und von jedem nachprüfbar sind. Wie aber der Mond wirkt, auf welchem Weg und mit welchen Mitteln er seine wechselnden Kräfte zu uns sendet, darüber streiten sich die Experten bis heute. Eine grundsätzliche Klärung ist noch nicht in Sicht.

Kein Zweifel herrscht über die physikalisch eindeutig begründeten Einflüsse, die unser Erdbegleiter aufgrund der Gravitationskräfte innerhalb des Systems Sonne-Erde-Mond ausübt. Dazu gehören zweifellos die Gezeiten (der rhythmische  Wechsel von Ebbe und Flut), die den Meeresspiegel in manchen Gebieten um mehrere Meter sinken bzw. steigen lassen. Nun sind einige Wissenschaftler der Meinung, dass diese offensichtlichen Kräfte nicht nur im Großen, sondern auch  im Kleinen wirksam sein könnten. Sie entwickelten einen hypothetischen Ansatz, aus dem heraus die so genannte Biologische Gezeitentheorie entstand, die vor allem mit den Arbeiten von Prof. Dr. Arnold L. Lieber von der Universität Miami, USA, verbunden ist.

Die Theorie untersucht das Problem der Einflussnahme des Mondes auf die belebte irdische Natur von zwei Seiten. Zum einen wird der Versuch unternommen, die unmittelbare Schwerkraftanziehung des Mondes auf die lebendigen  Mechanismen nachzuweisen. Zum anderen erforscht sie die mittelbaren Wirkungen des Mondes, die durch das elektromagnetische Feld der Erde aufgenommen und übertragen werden sollen.

Lieber und seine Mitarbeiter gehen davon aus, dass man jedes natürliche Lebewesen – also Pflanzen, Tiere und auch den Menschen – als einen Mikrokosmos begreifen kann, der im Wesentlichen und in vergleichbarer Proportion aus  denselben Elementen besteht wie die Erdoberfläche.

Sind Frauen schon aufgrund ihres eigenen Zyklus dem Mond und seinen Einflüssen aufgeschlossener als Männer?

Ja. Das bestätigt mir die Resonanz, die ich vor allem von den Leserinnen meiner Mondkalender immer wieder erhalte. Das hängt gewiss mit dem weiblichen Zyklus zusammen, der ja in etwa dem Mondzyklus entspricht, aber auch mit der –  wie ich glaube – außerordentlich hohen Sensibilität, mit der wir Frauen die subtilen, nie vordergründigen Einflüsse des wechselnden Mondes erspüren.

Es gibt inzwischen eine Vielzahl von Veröffentlichungen und Kalendern zum Thema Mond. Leider ist die Qualität nicht immer so hoch wie bei Ihnen oder bei den Veröffentlichungen von Paungger/Poppe.  Woran erkennt ein Laie, welche Mondkalender wirklich die richtigen Angaben enthalten und welche nicht?

Ein guter Mondkalender zeigt nicht nur das eine Tierkreiszeichen an, in dem sich der Mond zu Beginn des betreffenden Tages aufhält. Er berücksichtigt, dass der Wechsel der Tierkreiszeichen auch innerhalb eines Tages erfolgt. Das  bedeutet, während eines Tages wandert der Mond von einem in das nächste Zeichen, so dass an ein und demselben Tag zwei Tierkreiszeichen relevant sein können. Mein Verlag und ich haben uns deshalb entschlossen, die entsprechenden  Übergangszeiten auf die Minute genau zu bestimmen und in den Kalendern anzugeben. Den größten Mondeinfluss schreiben wir dem Zeichen zu, in dem sich der Mond die überwiegende Zeit des Tages (also mehr als zwölf Stunden)  aufhält. Denn je größer diese Zeitspanne ist, desto intensiver wirkt das Zeichen auf den Mond und damit auf die Tagesqualität.

In welchen Lebensbereichen hat sich die Arbeit mit dem Mond bewährt?

Ich will hier nur zwei besonders wichtige und typische Bereiche nennen. Es gäbe zahlreiche weitere, in denen die Mondeinflüsse eine mehr oder weniger große Rolle spielen.

Dass die allerersten Erkenntnisse über die Wirkung des Mondes auf das irdische Leben aus der Landwirtschaft und dem Gartenbau stammen, hat mindestens zwei gute Gründe. Zum einen handelt es sich hier um einen Bereich, der seit den  frühesten Epochen der Menschheit im besten Sinne überlebenswichtig war und deshalb von Anfang an besondere Aufmerksamkeit erfuhr. Zum anderen lassen sich gerade hier die Mondeinflüsse über lange Zeiträume verfolgen und  auf ihre Wirksamkeit überprüfen. In manchen Regionen – so in der italienischen Toskana oder im österreichischen Tirol – wurden die Überlieferungen bewahrt und bis heute praktisch genutzt.

Inzwischen finden die Mondregeln für die Landwirtschaft wieder zunehmende Verbreitung. Denn wer wirklich biologischen und ökologischen Landbau betreiben will, kommt um die Berücksichtigung der Mondeinflüsse kaum herum, wenn  er naturnah und doch effizient wirtschaften will.

Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Gesundheit. Jedem der zwölf Tierkreiszeichen, die der Mond bei seiner Erdumrundung innerhalb von ca. 28 Tagen durchwandert, ist ja eine bestimmte Körperregion zugeordnet. Dementsprechend  empfänglich ist dieser Bereich an diesen Tagen – sowohl für negative als auch für positive Einflüsse. Dies bedeutet für uns, dass wir darauf achten sollten, eine Region nicht zu sehr zu belasten, wenn der Mond sich gerade im ihr  entsprechenden Zeichen befindet. Bei Empfindlichkeiten im jeweiligen Bereich ist die Schonung desselben angesagt.

Andererseits sind diese Tage bestens dazu geeignet, die entsprechende Körperregion – in welcher Form auch immer – zu pflegen, zu stärken. Dies kann beispielsweise im Fall von Verdauungsproblemen ein Fastentag sein. Auch Massagen wirken besonders nachhaltig, wenn sie am richtigen Tag erfolgen. Entspannungsübungen, Heilbäder, die Einnahme von Heilmitteln, Inhalationen, Hautpflege, Gymnastik – die Auswahl an Pflegemaßnahmen ist vielfältig. Die Mondphasen  verstärken diese pflegenden Wirkungen, indem sie bestimmte Maßnahmen positiv beeinflussen: Bei zunehmendem Mond wirkt alles, was aufbaut, kräftigt und heilt. Bei abnehmendem Mond sind Maßnahmen zur Entgiftung und  Entlastung besonders wirksam.

Chirurgische Eingriffe sollten aber möglichst vermieden werden, wenn der Mond gerade das entsprechende Tierkreiszeichen durchläuft, da sie erst einmal eine besondere Belastung sind.

Wo liegen die Grenzen bei der Einbeziehung in den Alltag?

Es gibt praktisch keine Grenzen, wenn man die Mondregeln nicht als starre Dogmen betrachtet und sich darüber im Klaren ist, dass die Mondwirkung nur eine von vielen Kräften ist, die unser Leben beeinflussen. Wir können sie erspüren  und dazu nutzen, zum rechten Zeitpunkt das Richtige noch etwas erfolgreicher zu tun. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das, was richtig ist, bestimmen wir und nicht der Mond.

Das Interview führte Claudia Hötzendorfer

 Claudia Hötzendorfer

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