Lebensmodelle in unserer Zeit. Was sagen sie, was geben sie uns?
Mehr Ratgeber als hier und heute waren wohl nie verfügbar. Alle wollen uns zu einem besseren Leben verhelfen. Doch ist das schon ein Lebensmodell? Christian Salvesen fragt nach.
Was ist ein Lebensmodell? So eine Frage gibt man am besten bei Google ein. Die ersten fünf Suchergebnisse sind folgende: Duden. Da steht: „Planung und Gestaltung des eigenen Lebens nach bestimmten Vorstellungen“. Zweitens: Aktueller Buchtitel Lebensmodell Diaspora. Moderne Nomaden. Soziologen, Ökonomen und andere Experten schreiben hier über eine enorme Mobilität, die Menschen in der heutigen globalen Wirtschaft aufbringen müssen. Nummer drei in der Liste ist ein Artikel des Tagesspiegels von 2012 mit der Überschrift: „Allein zu Haus. Single als Lebensmodell?“ Hintergrund: „Die Zahl der Ein-Personen-Haushalte in Deutschland ist so hoch wie nie. Als überzeugte Singles sehen sich aber nur zehn Prozent der Befragten.“
Einen witzig-anspielungsreichen Titel hat der Spiegel-online-Beitrag zu einem neuen Selbstverständnis der Frauen in Deutschland: Das Ende der Feudel-Gesellschaft. Es handelt sich hier um einen „Nachruf auf ein Lebensmodell“. Denn: „Früher hieß der weibliche Lebensentwurf fast immer: Hausfrau. Doch Frauen sind heutzutage besser ausgebildet, ein Leben am Herd strebt praktisch keine mehr an - und viele Familien können sich das auch gar nicht mehr leisten.“ Und als fünftes Suchergebnis die Umfrage und Studie eines großen Marktforschungsunternehmens unter der Überschrift „Lebensmodelle der Deutschen“. Dazu heißt es: „Für drei Viertel der Deutschen ist die Ehe mit Trauschein und Kindern die erstrebenswerteste Lebensform. Obwohl nur jeder dritte Bundesbürger (33%) derzeit so lebt, wünschen sich mehr als doppelt so viele (76%) die traditionelle Ehe mit Kindern. „Das finde ich persönlich erstrebenswert“ sagen 82 Prozent der Frauen und 69 Prozent der Männer in Deutschland.“(Quelle: www.ipsos.de)
„Die Leute merken, dass man vom Konsum allein nicht glücklich wird“ Loring Sittler
Christian Salvesen