
Ein Hamburger Musiktheater setzt sich für mehr Mitmenschlichkeit ein
Turid Müller, Gründerin vom Theater Wendemut spricht im VISIONEN-Interview über Tabus, Gesellschaft, Gesundheit und über die verwandelnde Kraft von Geschichten
Frau Müller, was ist die Aufgabe von dem Theater Wendemut?
Das Theater Wendemut möchte Tabu-Themen hoffähig machen und gesellschaftliche Veränderungsprozesse zugunsten einer verbesserten Salutogenese voranbringen. Die Themen der ersten Bühnen-Projekte sind Burnout, Behinderung, chronische Erkrankung und Pflege.
Ist das nicht bereits ein alter Hut?
Leider nicht. Ein Blick in mein eigenes Umfeld genügt: Bis vor Kurzem konnten RollstuhlfahrerInnen die Treppe an meiner U-Bahn-Station nur überwinden, wenn sie vom Kiosk-Verkäufer und einem Passanten nach oben getragen wurden. Eine Freundin gesteht sich lang schon nicht ein, psychologische Hilfe zu benötigen; ein guter Freund sorgt sich darum, jemand aus seinem Arbeitskontext könne von seiner psychischen Erkrankung erfahren und so seine berufliche Zukunft gefährden.
Die Schnittstellen von Psychologie und Bühnen-Kunst sind meine große Leidenschaft!
christian salvesen
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