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Die verborgenen Gerechten, die die Welt in Balance halten

Es gibt so erschreckend viel Unrecht in der Welt. Warum? Und warum lässt Gott das zu? Eine alte jüdische Legende bietet eine ermutigende Perspektive.

Es ist schlimm: Wohin man auch schaut, da sprießt das Unrecht. Gier und Betrug, Hass und Gewalt, Kriege, Mord und Totschlag fordern tagtäglich ihre Opfer. Warum lässt Gott das zu? Wo bleibt die göttliche Gerechtigkeit angesichts dieser menschlichen Ungerechtigkeiten? Solche Fragen vertragen keine vorschnellen Fix-fertig- Antworten, sondern dienen der Vertiefung der Erkenntnis, indem sie zu neuen Fragen führen. Etwa: Wie lange noch lässt Gott das zu?

Forschen nach Gott

Man tastet sich anhand angelesener Schriftkenntnisse an erste Vermutungen heran. Wenn Gott der Allwissende und Allgerechte sehr wohl weiß von dem Leid, Schmerz und Unrecht, das unzähligen Menschen und Lebewesen angetan wird, und dennoch nicht unverzüglich eingreift und die Übeltäter auf der Stelle niederstreckt, dann gibt er ihnen damit noch eine „Galgenfrist“, eine Gelegenheit zur Einsicht, Reue und – ja, Besserung. Umkehr, Teschuwa, wie es in der Bibel heißt. Das bedeutet aber nicht, dass die ausgleichende Gerechtigkeit Gottes völlig ausgesetzt ist, sondern die gerechte Konsequenz der Untat ist nur zeitlich aufgeschoben.

Bevor wir also Gott voreilig der Ungerechtigkeit zeihen und uns empört von ihm abwenden – „Wenn Gott so-o ungerecht ist, will ich nichts mehr mit ihm zu tun haben!“ –, hat jeder von uns Menschen erst mal Gelegenheit, sich an die eigene Nase zu fassen und die eigenen Fehler in Gedanken, Worten und Taten zu korrigieren. Denn unsere Fehler fallen früher oder später in bitterer Konsequenz auf uns selbst zurück. Gleiches wird mit Gleichem vergolten. Was du säest, wirst du ernten. Wer Hass sät, wird Hass ernten.

Das Fragen und Forschen nach der göttlichen Gerechtigkeit kann aber auch in eine ganz andere Richtung vorstoßen: Warum lässt Gott nicht zu, dass die Menschen sich selbst und die Welt vollends zerstören oder ins Chaos stürzen? So zu fragen, eröffnet eine neue Perspektive auf andere Wesenszüge Gottes, allen voran seine Barmherzigkeit und Fürsorge.

Warum lässt Gott nicht zu, dass die Menschen sich selbst und die Welt vollends zerstören oder ins Chaos stürzen?

Inge Hasswani

FOTO: Thinkstock

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