Das ganzheitliche Leitwolf Konzept Mit Hundetrainer Mirko Tomasini im Gespräch
Als die Forschung die Existenz von Spiegelneuronen nachwies, war der Beweis für etwas erbracht, was viele schon lange wussten: das Prinzip der Resonanz. Seit einigen Jahren setzen Trainer, die mit Hunden, Pferden oder Katzen arbeiten, immer häufiger auf ganzheitliche Konzepte, die nicht nur das Resonanzprinzip in der Mensch-Tier-Beziehung berücksichtigen, sondern auch spirituelle Aspekte.
Sie setzen bei ihren Trainingskonzepten Visualisierungen, Meditationen, Selbstreflektionsübungen oder systemische Aufstellungen ein. Mirko Tomasinis Leitwolf Konzept umfasst zusätzlich Elemente des Zen Buddhismus und Taoismus. Wenn Tomasini mit Menschen und ihren Hunden trainiert, geht es für den Zweibeiner nicht selten wirklich ans Eingemachte. Doch wer bereit ist, an sich selbst zu arbeiten, wird durch ein Zusammenleben mit seinem Vierbeiner als Team belohnt.
Schaut man Ihre Leseempfehlungen im Buch Das Leitwolf Training durch, fällt auf, dass es Titel u. a. von Deepak Chopra, Rupert Sheldrake oder Daniel Goleman sind, die a) überhaupt nichts mit Hunden zu tun haben und b) sehr speziell sind, weil man sie im weitesten Sinne als ganzheitliche und spirituelle Sichtweisen beschreiben könnte. Warum war es Ihnen wichtig, gerade diese Bücher als Lektüre vorzuschlagen?
Weil deren Sichtweisen Teil meines Trainings sind. Und es ist der Aspekt, der mir beim Training am wichtigsten ist. Ich möchte den Menschen nicht nur etwas über ihren Hund erzählen, sondern vor allem auch etwas über ihre eigene Wahrnehmung in Bezug auf sich selbst und ihren Hund. Mein zentrales Thema ist daher, dass ich mir immer wieder anschaue, was den Hund tatsächlich auszeichnet und was die Geschichte des Menschen ist, die er über seinen Hund erzählt.
Das hat seine Grundlage im Buddhismus und Taoismus. Die Basis fernöstlicher Meditationen ist es herauszufinden, wo die Projek- tionsfläche in mir ist, und das übertrage ich auf meine Arbeit im Training. Wo gehe ich als Mensch in Resonanz zum Hund mit seinen Ängsten, Aggressionen, seinem Jagdtrieb usw.? Da liegen viel mehr Rückschlüsse im Verborgenen, als vielen Hundehaltern bewusst ist.
Dass Menschen sich so schwer tun damit, sich zu verändern, liegt nicht daran, dass sie zu dumm oder nicht motiviert wären, sondern vielmehr daran, dass sie energetisch gefangen und verstrickt sind. Ab da arbeiten wir dann nur noch auf dem spirituellenergetischen Bereich.
Claudia Hötzendorfer