Magazin Visionen - Einfach. Besser. Leben.

Wer ins schottische Findhorn fährt, erlebt wahrscheinlich einen Wendepunkt im Leben. Die Mutter aller spirituellen Gemeinschaften Europas öffnet Herzen.

Auf den Dünen zu Füßen der Highlands, hoch im Nordosten Schottlands entstand Anfang der 60er eine kleine Kommune, die Gemüse anbaute, meditierte und im innigen Kontakt mit der Natur lebte. Damals erregten drei Leute mit Rekordernten von 40 Pfund schweren Kohlköpfen internationales Aufsehen. Der Ort wurde zum Anziehungspunkt für viele, die ein spirituelles und nachhaltiges Leben suchten. 53 Jahren später präsentiert sich die Findhorn Foundation (FF) als Zentrum für spirituelle Erwachsenenbildung, das nach wie vor Menschen aus aller Welt anzieht.

Die meisten Menschen tauchen erst einmal nur kurz in den „Spirit of Findhorn“ ein. Manche kommen wieder, bleiben länger – und einige wenige für immer.  Hier lässt sich unabhängig von Religion und persönlichem Hintergrund erleben, was gemeinschaftliches spirituelles Leben ist. Viele Besucher haben ihre  individuellen Religionen oder Lehrer – doch die Gemeinschaft selbst folgt keinem „Meister“ an der Spitze. Wer hier lebt, glaubt an die Autorität in sich selbst  und sucht sie nicht im Außen; glaubt daran, dass man gemeinsam neue Formen findet, bewusst mit dem Leben, der Natur, sich selbst und miteinander  umzugehen und so eine positive Zukunft zu gestalten.

Die FF basiert auf drei Grundsätzen: „Co-Creation“, die Schöpfung im Einklang mit Allem. Der Mensch ist nicht Beherrscher, sondern Teil der Natur. Man  pflanzt und plündert nicht nach Belieben, sondern nach Rücksprache mit den Naturgeistern, den Devas: Vor jeder Arbeit wird in tiefer Meditation erspürt, was  Pflanze und Erde brauchen. Dieses Erspüren, „Deep Listening“, stellt einen weiteren Grundsatz dar und meint das Hineingehen in die innere Stille, um sich mit  „der Quelle allen Seins“ zu verbinden. Der dritte Grundsatz betrifft die konkrete Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse als Liebesdienst an der Welt:  „Work is love in action“.

„Es gibt keinen Zweifel, wenn die Entscheidung einmal gefallen ist“, sagt Dürten. Dass sie in Findhorn leben wird, wusste die  Norddeutsche schon, bevor sie 1989 zu einer Erfahrungswoche hierher kam. In einer Kommune in Dänemark hatte sie zum ersten Mal von Findhorn erfahren - und war begeistert: „Es hat mich berührt, was die Gemeinschaft hier aufgebaut hat.“ Bis zu Dürtens letztem Schritt nach Findhorn sollte es aber noch ein  wenig dauern. Erst drei Jahre nach ihrer Erfahrungswoche zog sie mit Ende 30 hierher. Seither arbeitete sie als „Focaliserin“ der Hausarbeit, des gesamten  Parkgeländes, eines Gastprogramms und schließlich des Gemüsegartens. (Organisationsarbeit nennt man hier „Focalising“, was bedeutet, den Fokus einer Gruppe auszurichten und zu halten). Zum letztgenannten  Job, erzählt Dürten, kam sie „wie die Jungfrau zum Kinde.“ In der FF werden die Arbeiten nämlich nicht unbedingt nach  Qualifikation zugeteilt, sondern ganz bewußt mit Hilfe des „Attunement“: Das Einstimmen, oft innerhalb einer Gruppe, auf die innere Stimme. Zurzeit arbeitet Dürten in der „New Findhorn Association“, einer Schwesterorganisation der FF.

Martina Pahr

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