Unruhe drängt uns zu Veränderungen, doch in der Ruhe liegt die Kraft dem Leben gelassen zu begegnen. Eine Reise zu dem Schatz, den jeder in sich trägt.
Der gute Gedanke - VISIONEN-Essay von Stefanie Ochs
Gott – Warum hast du mich verlassen? Diese Frage stellte sich Marie schon in der Kindheit. Sie verstand nicht, warum die Welt so war, wie sie war und wieso Gott, wenn es ihn denn gäbe, soviel Leid verursachen und zulassen würde. Doch, doch, sie glaubte ganz fest an Gott, aber diese Frage hatte ihr noch niemand beantworten können. Sie war schlicht und einfach nicht zufrieden mit den Antworten. Doch DIE Antwort hatte sie natürlich auch nicht und das machte ihr schwer zu schaffen. Auch im Leben selbst fühlte sie sich nicht so richtig wohl und es fiel Marie schwer, am Leben teilzunehmen. Es war, als wäre sie getrennt davon. Als gäbe es einen unsichtbaren Vorhang oder gar eine Mauer, die sie nicht durchbrechen konnte – egal wie sehr sie sich auch anstrengte. Und das tat Marie. Sie strengte sich sehr an, sich als Teil des Ganzen, zugehörig und verbunden zu fühlen. Manchmal klappte das auch ganz gut, doch es gab auch eine Leere, die sie nicht beschreiben konnte noch wusste sie, wie sie zu füllen war.
Wenn Marie heute auf ihr bisheriges Leben zurückblickt lächelt sie, denn sie weiß, dass die Marie von Heute eine ganz andere ist und dass sie, ohne die Damalige, heute nicht die wäre, die sie ist. Früher hatte sie Angst neue Wege zu gehen und unbekannte Gefilde zu entdecken. Heute weiß sie, dass sie die dunkelsten, beängstigendsten Gefilde bereits erobert und etwas gefunden hat, auf ihrer Reise, dass niemand ihr jemals wieder wegnehmen kann. Sie ist zu einer einfachen Einsicht erwacht. Doch was ist das, Erwachen? Und wie erkennst du, ob auch du oder Menschen in deinem Umfeld, erwachen? Hier habe ich eine Liste von Dingen, die dir begegnen können, zusammengestellt:
- Du machst dir Gedanken über Dinge, die dir früher gar nicht bewusst waren oder kannst sie plötzlich nicht mehr ignorieren und einfach mit „das ist halt so“ abtun.
- Du stellst Systeme und auch das bestehende System, in Frage und suchst nach alternativen Antworten.
- Du findest in deiner bekannten Umgebung keine befriedigenden Antworten.
- Du weißt nicht wohin mit dir. Feiern, Partys, Ablenkungen geben dir nichts mehr.
- Du fühlst dich, auch in Gesellschaft, allein.
- Dir fehlt Tiefe in vielen Begegnungen.
- Du verstehst die Welt einfach nicht mehr.
- Du erkennst, dass du dich in einem Hamsterrad befindest und möchtest nicht mehr einfach nur funktionieren.
- Du spürst, da muss es noch mehr geben.
- Du sehnst dich nach Rückzug, nach Rückverbindung mit dir Selbst. Nach Frieden, Ruhe und Stille.
- Alles wird dir zu viel.
- In dir erwacht ein komplett neues Bewusstsein um das Mensch Sein.
- Du erkennst plötzlich größere Zusammenhänge
- Du interessierst dich für einschlägige Literatur ohne vorher einen Bezug zu Bewusstseins-Veränderung, Spiritualität oder gar Religion gehabt zu haben.
- Du „siehst“ plötzlich Dinge anders oder klar, als hätte
jemand den Schleier gelüftet.
Doch das wichtigste Anzeichen des Erwachens ist, und das wird dich vielleicht wundern: selbst anzuzweifeln, dass du erwachst und dich zu fragen, ob du vielleicht nicht doch verrückt wirst. Vielleicht erschreckt dich das, vielleicht erleichtert es dich aber auch. Das wünsche ich dir in jedem Fall. Wie kannst du dir also selbst helfen, wenn du diese Anzeichen bei dir beobachtest?
Eigentlich braucht es nur eins: die Akzeptanz, dass du mehr bist als dein Körper. Dass es da noch etwas gibt oder geben muss, eine Energie, eine Kraft die du spürst. Je stärker dieses innere Gefühl in dir wird, desto mehr wirst du dir die Sinnfragen stellen und auch dich selbst, oder dein bisheriges Leben in Frage stellen. Und du wirst neue Antworten finden! Herzlichen Glückwunsch! Das ist eine geniale Möglichkeit für dich und dein Leben, dein wirkliches Potenzial zu entdecken, zu entfachen und zu verwirklichen!
Doch, zu welcher Einsicht ist denn Marie jetzt eigentlich erwacht? „Gott ist in Allem und Alles was ist, ist Gott.“ Also war auch sie göttlich. So, wie alles und jeder, der ihr begegnete. Selbst alles Schlechte, das ihr und anderen widerfahren war, war göttlich. Tatsächlich gab es nichts, was sich außerhalb dieser allumfassenden Liebe befand. Und alles konnte ihr dienen und ihr helfen zu wachsen und sich selbst zu erkennen.
Auch dieses Loch, das durch nichts und niemand aufzufüllen war, begann dieser Erkenntnis „wer und was sie – und jeder Mensch, wirklich ist“ zu weichen. Es gab keine Trennung, keine unsichtbare Mauer, die es zu überwinden gab. Sie war voll und ganz im Hier und Jetzt – in Gott – in sich selbst – angekommen und begriff, dass sich jeder Mensch auf seiner ureigenen Reise befindet – der Reise zu Gott – sich selbst oder sollte ich besser sagen: der Reise zum inneren Erwachen?
Über unsere Essayistin
Stefanie Ochs leitet Frauen seit vielen Jahren in eigener Heilpraxis an, ihre Ängste zu transformieren, ihre weibliche Weisheit zu entdecken und ureigene Kraft zu aktivieren, sodass sie ein neues Lebensgefühl und Wohlbefinden etablieren. Durch ihre feinfühlige, energetische und wertschätzende Arbeit gelingt ihr das Auflösen hindernder Blockaden für volle Klarheit und Zuversicht für den zukünftigen Weg. www.zarameh.de
Stefanie Ochs