Leise zieht mein Boot in blassen Wellen,
Die den Sternenreigen funkelnd spiegeln,
Breite, duftumhüllte Silberquellen
Rinnen von den mondbeglänzten Hügeln.
Und der Nebel sinkt in faltenschweren
Lichtgewanden müde um die Bäume,
Dunkeltrotzig starren rings die Föhren
Wie versteinte, sorgendüstre Träume.
Und von wildzerzackten Felsenwänden
Schwebt die Nacht behutsam durch die Stille
Und sät Frieden aus mit leisen Händen …
Lautlos zieht die blanke, schwanke Zille.
Lautlos schmiegen sich die weichen, feuchten
Bergseefluten an die helle Planke…
Tiefe Ruh … Nur fern ein Wetterleuchten
Wie ein wachgewordener Gedanke …
Stefan Zweig
österreichischer Lyriker und Erzähler