Nicht von ungefähr gilt die leuchtende Abendblume bei vielen Naturvölkern als Symbol für Kraft, Vitalität und Gesundheit.
An warmen Sommerabenden von Juni bis September führt die Natur ein faszinierendes Schauspiel auf. Unwirtliche steinige Stellen, Wegränder und Geröllhalden, Plätze, an denen man nicht viel mehr als struppiges Gewächs vermutet, werden von der „gemeinen Nachtkerze“ mit ihren wunderschönen gelben lüten geschmückt. Sobald die Sonne untergegangen ist, öffnen sie sich innerhalb weniger Minuten in einer fließenden Bewegung und leuchten wie Kerzen in der Dämmerung. Bei keiner anderen, in Mitteleuropa vorkommenden Pflanze, kann man dieses Phänomen beobachten – daher wird sie auch gerne mit so anmutenden Namen wie „Nachtstern“, „Abendblume“, „gelber Nachtschatten“ oder „Nachtrose“ betitelt. Doch ihre Blütezeit währt nur kurz, am Mittag des nächsten Tages ist sie bereits vorbei…
Ana Weissbrod