- Wilde grüne Kräuter auf der Höhe ihrer Kraft. Seit Anbeginn begleiten grüne Pflanzen uns Menschen. Nahrung aus Wildpflanzen ist unsere ursprüngliche Nahrung und Chlorophyll, das grüne Pflanzengold, gilt manchen Ernährungswissenschaftlern als der wichtigste Inhaltsstoff unserer Nahrung überhaupt.
Wir sollten uns gerade in Zeiten von degenerierten Lebensmitteln aus dem Supermarkt und einem boomenden Angebot von Nahrungsergänzungsmitteln wieder daran erinnern, dass direkt vor unserer Haustüre ein reich gedeckter Tisch auf uns wartet. Wissenschaftler haben heraus gefunden, dass unsere Vorfahren, die sich noch vor Beginn menschlicher Sesshaftigkeit überwiegend von grünen Wildpflanzen ernährten, nicht unter den heute verbreiteten „Zivilisationskrankheiten“ litten. Denn Wildpflanzen, wie z. B. Brennnessel oder Löwenzahn, enthalten im Vergleich zu Kulturgemüse ein Vielfaches an Vitalstoffen.
Grüne Kraftgetränke
Die Zubereitung von Wildpflanzen als Smoothie ist eine zeitgemäße Form, sie täglich in unsere Ernährung aufzunehmen. Im Smoothie können wir die Pflanzen so zubereiten, dass sie auch denjenigen unter uns schmecken, deren Gaumen sich noch nicht so sehr an die vielen, für unsere Gesundheit so wichtigen Bitterstoffe gewöhnt haben und deren Zähne die etwas härteren Pflanzenfasern nur ungern (und meist unzureichend ) kauen.
Im Smoothie-Mixer werden zudem die festen Zellwände der Pflanzen so aufgeschlossen, dass ihre wertvollen Inhaltsstoffe uns in bester Weise verfügbar sind und gut vom Körper aufgenommen werden können. Da die Verdauung bereits im Mund beginnt, sollte jeder Schluck der grünen Kraftgetränke eine Weile im Mund behalten und gut eingespeichelt werden.
Dass Smoothies mit Wildpflanzen unsere Gesundheit erhalten und die Genesung von Krankheiten begleiten können, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Doch Heilpflanzen-Smoothies gehen einen Schritt weiter: Sie dienen der gezielten Anwendung in der Behandlung von Erkrankungen. In der gängigen Naturheilkunde wird zumeist mit Auszügen aus Heilpflanzen gearbeitet. Im Smoothie nehmen wir jedoch die gesamte Pflanze zu uns. Da das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile, sind Heilpflanzen in Smoothie-Form ganz besonders potent.
Sommer-Sonnen-Kraft
Gerade jetzt im Sommer befinden sich viele Heilpflanzen auf der Höhe ihrer Kraft. Traditionell wurden und werden nun viele Pflanzen gesammelt. Aus den Heilpflanzen, die sich nun rund um die Sonnenwende in all ihrer Pracht zeigen, können wir uns – neben deren reichlicher frischer Verwendung – ebenfalls einen Vorrat für unsere Heilpflanzen-Smoothies im Winter zulegen, indem wir sie trocknen und zu Pulver vermahlen. Natürlich verlieren sie durch den Trocknungsvorgang im Vergleich zu frischen Pflanzen an Biophotonen, doch enthalten sie nach wie vor viele wertvolle Inhaltsstoffe und die geballte Information sommerlicher Kraft und Fülle. Typische Sonnenwendkräuter sind zum Beispiel:
- Johanniskraut: eine machtvolle Sonnenpflanze, die sich einen Namen in der Behandlung von Depressionen gemacht hat. Sie bringt Licht ins Dunkel unserer Seele. Zugleich ist sie wirksam gegen Viren, Bakterien und Pilze. Der Öl-Auszug hilft, äußerlich angewendet, u. a. bei Nervenschmerzen. Ihr Gebrauch sollte mit einem erfahrenen Heilpraktiker abgestimmt werden, da sie die Wirkung anderer Medikamente außer Kraft setzen kann. Erhöht die Lichtempfindlichkeit der Haut.
- Baldrian: die wohl bekannteste Heilpflanze mit entspannender und Schlaf fördernder Wirkung. Medizinische Verwendung finden v. a. die Wurzeln (in der Regel als Tinktur oder Kaltauszug). Doch auch die Blätter und Blüten verbinden uns auf subtile und schmackhafte Weise mit dem Wesen des Baldrians.
- Beifuß: wird angewendet, um die hormonelle Achse über die Hypophyse anzukurbeln, die Menstruation zu fördern und Geburten einzuleiten. Als Räucherkraut begleitet er Übergänge und öffnet die Sinne für die Wahrnehmung des Feinstofflichen.
- Dost: entfaltet gegen zahlreiche Erreger eine antibiotische Wirkung. Zudem stärkt er die Nerven.
- Schafgarbe: eine große Frauenheilpflanze, die sanft die Menstruation reguliert. Antibiotische Inhaltsstoffe beschleunigen die komplikationslose Heilung von Wunden, so dass die Schafgarbe besonders vor und nach Operationen reichlich genossen werden sollte.
- Kamille: gilt als Allheilmittel, wirkt entzündungshemmend und antibakteriell, entkrampfend auf die Bauchorgane. Ihr Duft wirkt mütterlich umhüllend und schenkt Geborgenheit.
- Labkraut: erhellt das Gemüt und kurbelt den Lymphfluss und damit die Ausleitung von Schadstoffen aus dem Körper an.
- Mädesüß: die Königin der Wiese, die berühmten Kopfschmerztabletten zu ihrem Namen verholfen hat. Die enthaltene Salicylsäure wirkt schmerzstillend und blutverdünnend.
- Holunderblüten: Der Holunder hat so vielfältige gesundheitsfördernde Eigenschaften, dass er von unseren Ahnen sehr verehrt wurde. Im Smoothie verwenden wir nur die Blüten; sie wirken schweißtreibend und fiebersenkend, harntreibend und mild östrogenartig
Das folgende Rezept mit Johanniskraut, welches bei regelmäßigem Genuss die Stimmung aufhellt und das „Glückshormon“ Serotonin aktiviert (indem es dem Körper Vorstufen davon zur Verfügung stellt), ist meinem Buch „HeilpflanzenSmoothies für Frauen“ (Mankau Verlag) entnommen:
„Sonnenschein für die Seele“
1 Pfirsich ein paar Cranberries (evtl. getrocknet und in etwas Wasser eingeweicht) eine Handvoll Blätter und Blüten von Johanniskraut 4 Blätter von Löwenzahn 1 TL Weizengras 10 Cashew-Nüsse je eine Prise Gelbwurz und schwarzer Pfeffer, gemahlen 1 TL Leinöl Wasser nach Bedarf (z. B. mit Bernstein oder Goldtopas)
Die Zutaten im Mixer zerkleinern, bis der Smoothie die richtige Konsistenz hat. Einmal täglich (am besten anstelle einer Mahlzeit) schluckweise genießen. Bei depressiven Verstimmungen über vier bis sechs Wochen nach Rücksprache mit dem Heilpraktiker des Vertrauens einen Smoothie pro Tag.
Ich wünsche einen guten Appetit und gute Gesundheit!
Andrea Wichterich
Andrea Wichterich, Heil-Pädagogin und Yoga-Lehrerin, ist seit 2005 Heilpraktikerin und führt eine eigene Praxis in Kürten (im Bergischen Land) mit den Schwerpunkten Phytotherapie, Entgiftung und Ausleitung sowie Yogatherapie, Entspannungs- und Trancetechniken. Buch: „Heilpflanzen-Smoothies für Frauen“ (Mankau Verlag, 2016)