Räucherstäbchen sind die handlichste Methode, Wohlgerüche in den Himmel steigen zu lassen – nicht nur aus religiösen Gründen, sondern zum eigenen Wohlbefinden.
Regelrecht religionsübergreifend scheint zu gelten, dass Gottheiten wie auch Ahnen schöne Düfte überaus zu schätzen wissen. Rauch, der in den Himmel steigt, überwindet am leichtesten die Grenze zwischen unserer Welt und der darüber. Deshalb werden seit Urzeiten wohlriechende Substanzen in den Tempeln, in Kirchen und auf Altären jeder Art verbrannt – von den prachtvollsten in der Öffentlichkeit bis hin zu den einfachsten Hausschreinen –, dass es den himmlischen wie auch menschlichen Nasen ein Wohlgefallen ist. Die ersten Aufzeichnungen, die dies belegen, stammen aus der fünften Dynastie Ägyptens, zweieinhalb Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung. Ob Shintoisten in Japan oder Taoisten in China, Hinduisten oder Buddhisten: Sie alle verbrennen in Ritualen wohlriechende Harze und Hölzer, um auf diese Weise die meist teuren Stoffe den Göttern darzubringen.
Martina Pahr