Woher kommt unser „BAUCHGEFÜHL“? und noch spannender: Wohin führt es uns? Die Intuition kommt immer aus der Stille.
Das Wort „Intuition“ ist recht viel unterwegs. Da hört man von „intuitiver Bedienbarkeit“ eines digitalen Geräts und „weiblicher Intuition“; eine Kollegin mag damit ihre Vorurteile einem ausländischen Kunden gegenüber rechtfertigen; eine Mutter sieht sich mit der Erwartung konfrontiert, hinsichtlich ihres Sprösslings geradezu hellseherische Fähigkeiten zu haben, oder ein leidenschaftlicher Zocker begründet damit seinen Zwang, ein Monatsgehalt im Casino auf Rot zu setzen.
Meint die Börsenmaklerin, die mit ihrem Bauchgefühl auf die richtigen Aktien setzt, damit etwas anderes als ein Anhänger der intuitiven Medizin? Der Duden weiß, dass sich der Begriff aus dem mittellateinischen intuitio ableitet, der "unmittelbare Anschauung" bedeutet und im späteren Latein zu intueri wurde (ansehen, betrachten), und nennt zwei Definitionen: "das unmittelbare, nicht diskursive, nicht auf Reflexion beruhende Erkennen, Erfassen eines Sachverhalts oder eines komplizierten Vorgangs und auch "Eingebung", (plötzlich) ahnendes Erfassen".
Martina Pahr