Naturphilosoph Wolf-Dieter Storl hat die Pflanzen der Mongolei und Sibiriens kennengelernt – und zeigt sich beeindruckt vom „lebendigen Schamanismus“ dort.
In den weiten Steppen der Mongolei und der Taiga Sibiriens, jenseits unseres „domestizierten Daseins“, ist der Vorhang zur Anderswelt dünn, fast transparent. Wolf Dieter Storl ist im Sommer 2017 einen Monat lang von Ulan Bator nach Irkutsk gereist – vor allem, um die dortigen Pflanzen kennenzulernen. Was er fand und ihn unendlich faszinierte, war aber auch die Verbundenheit der indigenen Völker, der Mongolen und der Burjaten, den „Waldmongolen“, mit der Natur. Hier lebt ein tief verwurzelter Schamanismus als ursprüngliche Form der Spiritualität, dem alles in der Natur heilig ist und der in ihr wie in einem Buch liest - ganz anders als die Blindheit unserer Weltsicht, die so vieles von der Beseeltheit der Welt nicht wahrnehmen kann.
Martina Pahr