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Sorg für dich selbst

Es ist kein Egoismus, für sich selbst zu sorgen – sondern sinnvoll und notwendig. - Wir Menschen sind aufeinander angewiesen, denn alleine würden wir nicht überleben.

Und wozu auch? Gemeinsam lernen wir, dass es hier auf der Welt nicht um Einzelkämpfertum geht, sondern um Zusammenhalt, und dass wir alle miteinander verbunden sind und nur deshalb in separate Hauthüllen gepackt, um dies irgendwann zu verstehen.

Und wozu auch? Gemeinsam lernen wir, dass es hier auf der Welt nicht um Einzelkämpfertum geht, sondern um Zusammenhalt, und dass wir alle miteinander verbunden sind und nur deshalb in separate Hauthüllen gepackt, um dies irgendwann zu verstehen. Doch dabei sollten wir nicht übersehen, dass wir, solange wir in unserer Haut stecken, auch für diese verantwortlich sind. Wir müssen unsere persönliche und spirituelle Entwicklung selbst in die Hand nehmen und können nicht erwarten, dass es andere für uns tun, die wir für kompetenter halten. Natürlich können wir aneinander, voneinander und miteinander lernen und wachsen, keine Frage. Aber wenn wir nicht selbst dafür sorgen, dass wir ein erfülltes Leben führen, werden wir kein erfülltes Leben führen – so einfach ist das.

Viele Menschen setzen die Sorge für sich selbst mit Egoismus gleich. Ihre selten hinterfragte Prämisse lautet: Ein „guter“ Mensch denkt an alle anderen, nicht an sich, und wer sich um selbst kümmert, fährt damit rücksichtslos die Ellenbogen aus. Doch das ist ein großer Irrtum!

Egoismus impliziert, dass du nur an dich denkst. Sich um sich selbst zu kümmern bedeutet, dass du zuerst an dich denkst. Das ist nicht nur dein Recht, sondern sogar deine Pflicht. Wer sollte diese Aufgabe auch sonst übernehmen? Wenn wir diese Eigenverantwortung nicht wahrnehmen, projizieren wir unsere Erwartungen auf unsere Umwelt: Dann sind unsere Partner*innen für unser Glück verantwortlich, die Chef*innen sind daran schuld, wenn wir im Burnout landen, oder die Kinder in der Pflicht, unser Leben mit Sinn aufzuladen. Wir fühlen uns zu unwichtig oder unwürdig, um unsere eigenen Bedürfnisse zu respektieren, und wundern uns dann, wenn wir das Gefühl haben, irgendwie „zu kurz“ zu kommen.

Wenn wir uns dagegen auf unseren Selbstwert besinnen, profitieren alle davon. Niemand hätte es mehr nötig, ein mangelndes Selbstwertgefühl durch Besitz, Status oder gar Gewalt zu kompensieren. Wir brächten uns so in eine Position der eigenen Kraft, aus der heraus wir agieren und bei Bedarf auch anderen helfen könnten. Beziehungen würden nicht länger mit Projektionen und irrigen Erwartungen überladen, sondern alle Beteiligten – ob Freund*innen, Lebenspartner*innen oder Kolleg*innen – dürften das sein und bleiben, was sie sind. Wir würden selbst die Dinge erledigen, die anstehen, und nicht darauf warten, dass andere es tun. Wenn wir unseren Selbstwert nicht an Erfolg oder Bestätigung von außen knüpfen, gäbe es kein „Scheitern“ mehr, was uns die Freiheit brächte, aus reinem Interesse und völlig zwanglos viele Dinge auszuprobieren.

Oft ist zu beobachten, dass Menschen mit ihren besten Freund*innen liebevoller und einsichtiger umgehen als mit sich selbst. Sie sind auf deren Leistungen stolzer als auf die eigenen, die sie entweder nicht wahrnehmen oder herunterspielen. Sie verurteilen deren Fehler nicht so, wie sie es mit den eigenen machen, sondern zeigen Verständnis und Wohlwollen. Sie sehen auch in Krisenzeiten das Gute in ihnen, erkennen ihre Stärken und helfen ihnen, wenn es nötig ist. Diese Form der Verbundenheit ist wunderschön. Warum lassen wir sie also nicht auch dem Menschen zuteilwerden, der uns am allernächsten steht: uns selbst? Bist du dir selbst eine gute Freundin? Bist du dein größter Befürworter? Oder tust du dies immer nur für andere – in der Hoffnung, mit der Erwartung oder gar Forderung, dass diese dann dasselbe für dich tun?

„Niemand rettet uns, außer wir selbst“, sagte der Buddha. „Wir müssen selbst den Weg gehen.“ Und dieser Weg führt in eine starke Gemeinschaft von starken Individuen, die alle in der eigenen Kraft lässt, aber auch schwächere mittragen kann.

Martina Pahr

Information & Inspiration:
Martina Pahr: „Sorg für dich selbst, sonst sorgt sich keiner!“ (mvg Verlag)

FOTO: gettyimages

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