Eintauchen in das eigene Innere, was ist damit gemeint? Und was wird man dort, jenseits des Denkens, finden?
Die indischen Veden sind die ältesten dokumentierten Weisheitslehren der Menschheit, in denen die Geheimnisse und Erkenntnisse der indischen Mystiker über das „wahre Selbst“ (atman) in Form von poetischen Texten, Gleichnissen und Gesängen verewigt sind. Sie umfassen mehr als 30.000 Seiten Text. Daraus hat man mit den sog. „Mahavakyas“, den „großen (maha) Sätzen (vakyas)“, die wichtigsten aller darin enthaltenen Erkenntnisse hervorgehoben. Einer dieser Mahavakyas lautet „Tat tvam asi“, was übersetzt so viel bedeutet wie: „DAS bist du“.
Die Geschichte dazu geht so: Uddalaka, ein erleuchteter indischer Meister, hatte einen Sohn, Svetakeku, dem er von Kindesbeinen an die große Weisheit der Veden vermittelte. Schon als Kind übte Svetakeku jeden Tag die Innenschau, die sein Vater ihn lehrte.
Bernd Kolb