Werden die Nächte länger, fällt es mir am Morgen schwerer, das Dunkel abzuschütteln und aufzustehen in die Aufgaben des Tages. Es geht mir wie einer Pflanze, die nicht weiß, wo sie hinwachsen soll, weil ihr das Licht fehlt.
Manche Wintertage sind so verhangen und grau, dass sich ein bleierner Schleier über die ganze Stadt legt. Die Menschen darunter laufen gebückt und bedrückt durch die Straßen und tun nur, was sie tun müssen.
Reißen dann plötzlich die Wolken auf und dahinter öffnet sich ein tiefes strahlendes Blau, ist es, als hätte jemand in einem stickigen Raum das Fenster geöffnet. Licht strömt ein. Unwillkürlich atme ich tiefer. Und mir ist, als füllte sich der Raum außen und innen mit …
Am Fenster
Der kanadische Songwriter Leonard Cohen hat viele Jahre in einem kalifornischen Zen Kloster verbracht. Dort erlebt er etwas, das er in einem Lied besingt. The light came through the window. Straight from the sun above. Da ist ein Licht, das ihn umtanzt und durchströmt.
Christian Stahlhut