Angela Janssen, geb. 1949 in Berlin, Fachärztin für Psychotherapie und Psychosomatik in eigener Praxis, gibt Seminare in Körpertherapie, Systemaufstellung und Psychosynthese, ZenPraxis, Frauen- und Ökologie-bewegt
Achtsamkeit ist eine verkörperte Haltung: Ich achte auf mich und spüre fast schon automatisch meinen Atem. Damit bin ich im Körper.
Christine:
Liebe Angela, wieso ist der Begriff Lebenskunst für dich wichtig geworden?
Angela:
Das hat viel mit meinem Beruf als Psychotherapeutin zu tun. Oft erzählt mir ein Patient oder eine Patientin ganz schnell aus ihrem Leben, non-stop sozusagen. Da hole ich erst einmal selbst tief Atem, oder ich sage: „Lass uns doch einmal ein paar Minuten einfach nur durchatmen, so wie es gerade kommt.“ Die Atempause ist auch eine Spürpause. Das hat also viel mit einem ‚shift‘ ins Körperliche zu tun. Achtsamkeit ist eine erkörperte Haltung: Ich achte auf mich und spüre fast schon automatisch meinen Atem. Damit bin ich im Körper. Dann kann ich weitergehen und fragen: Welches Befinden bestimmt gerade meinen Weg? Was will sich äußern?
FS