Prof. Dr. Gregor Hasler zeigt, wie Essen nicht nur körperliche, sondern auch geistige und soziale Nahrung darstellt und warum Esskultur als Basis für Gesundheit und Gemeinschaft mehr Beachtung verdient.
Im wunderschönen Film „Babettes Fest" findet eine steife, zänkische Dorfgemeinschaft über dem Genuss eines Gourmet-Festmahls eine neue Ebene der Begegnung und Versöhnung. Dieser Film wendet als Paradebeispiel für die Macht gemeinsamen Essens oder vielmehr Genießens auch Erwähnung in Gregor Haslers neuestem Buch. Gemeinsames Kochen und Essen, so der Psychiater, Psychotherapeut und Neurowissenschaftler, ist der Beginn aller Kultur. Es nährt nicht nur den Körper, sondern verbindet die Mitglieder einer Gemeinschaft. Zudem bringt es gesundheitliche Vorteile: Durch Essen in einer Gruppe werden Hormone wie Oxytocin, Leptin und Neurotensin freigesetzt, das Immunsystem gestärkt und die Verdauung gefördert.
Martina Pahr