Der Schöpfer der Anishinaabe-Kultur erschafft Nanabozho, den ersten Mensch, nach allen anderen Geschöpfen. „Nanabozho ist unser großer ehrer im Menschsein“.
So wie er sind wir „die Neuankömmlinge auf der Erde, die gerade erst lernen, ihren Weg zu fnden“, schreibt Robin Wall Kimmerer in Geflochtenes Süßgras. Der Schöpfer gab Nanabozho die Aufgabe, so durch die Welt zu wandern, dass „jeder Schritt ein Gruß an Mutter Erde war.“ Aber was bedeutet das? Nanabozho, der erste Mensch, versuchte, „mit der ganzen Kraft und all den Schwächen eines Menschen heimisch zu werden. Sein Vermächtnis ist, dass wir es immer noch versuchen.“
Ankommen in der Erde
Was kann es heißen, heimisch zu werden? Kann ich mich mit dem Ort, an dem ich bin, vertraut machen – wie mit einem Menschen? Wächst mit der Zeit eine Beziehung? Taucht Neues auf? Warum habe ich das bisher so wenig kennengelernt?
Christine Grießler