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Alzheimer ist kein Schicksal

Im Gespräch mit dem Molekulargenetiker Dr. Michael Nehls über neueste Erkenntnisse zur Volkskrankheit Alzheimer

„Alzheimer ist vermeidbar.“ Mit dieser steilen These macht sich der Molekulargenetiker und Mediziner Dr. Michael Nehls in seinem neuen Buch 'Die Alzheimer- Lüge' daran, eine neue Sichtweise auf eine Erkrankung zu vermitteln, die als vermeintlich unausweichliches Schicksal auf viele im Alter zukommen soll.

Dr. Nehls sieht die Ursachen für Alzheimer nicht in einem immer höheren Lebensalter, sondern vielmehr in einem kulturell geprägten Lebensstil, falscher Ernährung, zu wenig Bewegung, zu wenig Schlaf und einer zunehmenden Isolierung von sozialen Kontakten. Wie er zu dieser Auffassung kommt und was sich seiner Meinung nach dringend im Umgang mit dem Thema Alzheimer ändern muss, erklärt er im nachstehenden Gespräch.

Was hat Sie bewogen, sich so intensiv gerade mit dieser Volkskrankheit, die Sie eine Kulturkrankheit nennen, auseinanderzusetzen?

In meinem letzten Buch Die Methusalem-Strategie zeigte ich auf, dass wir um Jahrzehnte älter werden könnten, als es derzeit der Fall ist – und zwar bei völliger geistiger Gesundheit. Nach Ansicht so mancher Alzheimer-Experten müsste jedoch jeder auf dem Weg zum Methusalem unweigerlich seinen Verstand verlieren. Man könne, so das Credo, da das Lebensalter der größte Risikofaktor sei, eigentlich nur den Freitod wählen, will man Alzheimer vermeiden.

Um dies zu überprüfen, habe ich Tausende wissenschaftlicher Studien analysiert und deren Ergebnisse wie Puzzlesteine zusammengesetzt. Das Bild zeigt nun die wahren Ursachen der Erkrankung und widerspricht dieser Expertenmeinung völlig. Dennoch hat sich tief im kollektiven Bewusstsein verankert, dass Alzheimer eben unvermeidbar sei. Und das ist fatal, denn wenn man glaubt, dass eine Verhaltensänderung nichts nützt, ändert man auch nichts. Die Prognose wird selbsterfüllend. Und das ist nicht nur aus ärztlicher Sicht unverzeihlich.

Im kollektiven Bewusstsein hat sich die Ansicht verankert, dass Alzheimer unvermeidbar sei. Wenn man glaubt, dass eine Verhaltensänderung nichts nützt, ändert man auch nichts. Die Prognose wird selbsterfüllend. Das ist nicht nur aus ärztlicher Sicht unverzeihlich.

Claudia Hötzendorfer

Foto(s): Thinkstock

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