Er lässt ganze Wälder wieder wachsen, ohne einen einzigen Baum zu pflanzen. Was wie eine Utopie klingt, ist für Tony Rinaudo der Lösungsansatz, um Hunger und Armut zu bekämpfen.
Ganz nebenbei setzt sich der 2018 mit dem Alternativen Nobelpreis geehrte 63-jährige mit seinen Projekten für ein besseres Klima ein. Mehr durch Zufall lernten sich Rinaudo und Volker Schlöndorff kennen. Der Regisseur war so fasziniert von Tonys Arbeit, dass er sich spontan entschloss, einen Dokumentarfilm über ihn zu drehen. Im April kommt „Der Waldmacher“ in die Kinos. Vorab nahm sich Volker Schlöndorff Zeit für ein Gespräch mit Visionen.
Herr Schlöndorff, wie sind Sie auf Tony Rinaudo aufmerksam geworden?
Ich war vor vier Jahren zu einem Vortrag von Tony in Italien eingeladen worden. Er hatte da auf dem Rückweg von Stockholm – dort war ihm der Alternative Nobelpreis verliehen worden – Station gemacht, um seine Methode vorzustellen. Er erzählte nur, hatte keine Fotos dazu mitgebracht. Das hat mich total verblüfft und mein Interesse war geweckt. Ich war überzeugt davon, dass er weltweit zehntausende Jünger haben müsste, die sein Patentrezept anwenden wollen. Überraschenderweise sagte er mir, dass er meistens ganz allein mit seinem Ansatz wäre. Ich fand, das musste sich unbedingt ändern.
Claudia Hötzendorfer
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