Alles drängt zur Garderobe. Es sind nur noch wenige Minuten bis zum Vorstellungsbeginn, und in dem freudig gespannten Treiben werden erste nervöse Rufe laut.
Fasziniert sehe ich der Garderobenfrau zu, die mit unbeeindruckter Ruhe und Freundlichkeit Kleidungsstücke, Taschen und Schirme entgegennimmt.
Was kostet das, frag ich, als ich an die Reihe komme. Die Frau sieht mir lächelnd in die Augen: Was Sie gerne geben.
Ich bin so überrumpelt von dieser Frage, dass ich der Frau alle Geldstücke, die ich mir in der Hand zurechtgelegt habe, entgegenstrecke und noch so etwas wie Danke murmele. Was gebe ich gerne? Diese Frage beschäftigt mich noch den ganzen ersten Akt des Theaterstücks. Ich gebe gerne, wenn etwas seinen Preis wert ist. Ich gebe gerne Menschen etwas, die ich mag.
Christian Stahlhut